Model-X | 50mm | f5 | 20s | ISO-640
Die Idee mit der Glasfaserlampe
Das erste Mal begegnete uns die Glasfaserlampe in unserem Seminar zu Lightpainting. Ein Kommilitone zeigte uns ein Portrait, auf dem nur grobe Konturen der Person zu erkennen waren, da das Bild im Dunkeln aufgenommen wurde. Hunderte feiner Lichtstrahlen verliefen wellenförmig über das Gesicht und erzeugten so eine faszinierende Dynamik. Wir rätselten lange herum, welche Lichtquelle die Effekte kreierte hatte und kamen zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis. Unser Kommilitone gab uns dann den Tipp, die Aufnahme mit Hilfe einer Glasfaserlampe nach zu stellen. Kurz zur Erklärung. Eine Glasfaserlampe kennen die allermeisten wahrscheinlich von Jahrmärkten und Kinderattraktionen. Dort kann man die kegelförmigen Lampen mit langen flauschigen Glasfasern meistens erwerben.
Nachdem unsere Glasfaserlampe aus dem Internet angekommen war und wir einige Testaufnahmen gemacht hatten, stellten wir fest, dass für das Lightpainting mit Glasfasern absolute Dunkelheit benötigt wird. Also warteten wir den Abend ab. Wir verdunkelten das Zimmer mit Vorhängen, deckten alle Lichtquellen in der Location ab und begannen mit dem Lightpainting. Unser Model musste dafür komplett ruhig stehen oder sitzen, damit die Gesichtskonturen in der Langzeitbelichtung nicht untergingen. Auch hier brauchte es einige Anläufe bis wir den Dreh raus hatten. Die Glasfasern ließen sich nämlich nur schwer in ihren Bewegungen kontrollieren und wir mussten das Gesicht des Models zusätzlich noch einmal mit einer Lichtquelle anstrahlen (dafür nutzten wir ein Handy-Display).
Dreaming | 50mm | f5 | 20s | ISO-640
Nach unserem Shooting und vielen Versuchen hatten wir zwei Arten von Bildern. Einmal welche bei denen das Gesicht noch klar zu erkennen war und welche, bei denen sich die Lichtstrahlen sehr abstrakt über das Bild verteilten. Siehe unten.
Imagination | 50mm | f5 | 20s | ISO-640
Ein interessantes Malwerkzeug
Der Fantasie sind beim Arbeiten mit Glasfasern wirklich keine Grenzen gesetzt. Zu beachten ist nur, dass man einen abgedunkelten Raum hat, sonst gehen die feinen Lichtstrahlen der Lampe leider schnell unter. Am besten probiert man es selber aus und spielt ein wenig.